Neuer Klöppel wartet auf die Drehbank

Am Samstag, 4. Dezember 2010, haben wir den neuen Klöppel für die größte Glocke Österreichs geschmiedet / Mit dabei: rund 400 Gäste sowie Fernsehteams von ORF und SWR

Am Tag der heiligen Barbara – auch Schutzheilige der Schmiede und Glockengießer - lud Edelstahl Rosswag Ehrengäste und sonstige Interessierte zu einem einmaligen Ereignis ein: Zum Schmieden eines rund eine Tonne schweren Stahlblocks für den neuen Klöppel für die größte Glocke Österreichs, die "Pummerin" aus dem Wiener Stephansdom. Und rund 400 Gäste kamen, die Schmiedehalle war bestens gefüllt. Das besondere Event begann um 10 Uhr mit einer Einführung der beiden Geschäftsführer Alexander Essig und Dr. Sven Donisi. Kamerateams des österreichischen ORF und des SWR sowie Radioreporter und Journalisten für Printmedien verfolgten das Ereignis. Einen ersten Bericht sendete ORF 2 in "Wien heute" am 8. Dezember 2010.

Essig begrüßte die Ehrengäste und stellte die Erfahrung des Unternehmens mit Klöppeln für historische Glocken heraus. Er dankte den Machern von Rosswag, die das Projekt ins Laufen brachten: "Klöppelbeauftragter" und Alt-Geschäftsführer Karlheinz Essig, unser österreichischer Kundenbetreuer Wilhelm Handl und Bruno Hosfeld, unser QM-Chef.

Dr. Donisi erläuterte die technischen Einzelheiten. Der zukünftige Klöppel aus dem von Edelstahl Rosswag entwickelten Spezialstahl RSK 100 wird leichter ausfallen. Durch Änderung der dynamischen Verhältnisse wird der Klöppel trotzdem weiterhin kräftig, jedoch deutlich schonender anschlagen. Dazu kommt die besondere Festigkeit eines Rosswag-Klöppels.

Fünf Schmiedegänge unter der 1.000-Tonnen-Presse und ein Schmieden unter dem Hammer waren dann für den Rohling nötig. Bis in den Februar 2011 wird jetzt der neue Klöppel bei Edelstahl Rosswag bearbeitet: Spannungsarmglühen, Überfräsen und Überdrehen; dazu die gesamte Qualitätskontrolle, einschließlich Ultraschallprüfung. Endgewicht: etwa 580 kg. Am Aschermittwoch, 9. März 2011, wird die Glockengießerei Grassmayr den Klöppel im Stephansdom einbauen. Das erste Läuten und Einstellen der Pummerin auf die richtige Läutehöhe soll um 17 Uhr erfolgen. Parallel dazu wird die Fachhochschule Kempten (ProBell) die aktuellen Belastungswerte ermitteln.

Mehr zu diesem Thema finden Sie in unserem Aktuell-Archiv.

Am 10. März wird das SWR-Fernsehen voraussichtlich einen längeren Beitrag über Klöppel und Glocke senden - im Kalender gleich eintragen.

 
06.12.2010